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Lässt sich im Buchhandel mit Fußball punkten? 04.06.2012
Die Fußball-Europameisterschaft wird am kommenden Freitag angepfiffen. Kann auch der Buchhandel von dem Großereignis profitieren? Eine Frage an den Fußballfachmann, Buchautor und Leiter des Hamburger Literaturhauses Rainer Moritz.

Nichts leichter als das, dachte man damals, 2006, als sich Deutschland für die Fußball-Weltmeisterschaft rüstete und seine Nachbarn mit der perfekten Inszenierung eines heiteren Sommermärchens überraschte. Wenn sich, so hofften fast alle Verleger, schon so viele Menschen für das runde Leder begeisterten, dann sollte es ein Leichtes sein, diesen Menschen zuhauf Fußballbücher zu verkaufen. Eine Hoffnung, die unerfüllt blieb und dem Buchhandel seinerzeit große Stapel an Unverkäuflichem lieferte.

Seit diesem Schock ist es an der Bücherfußballfront deutlich ruhiger geworden, zumal sich auch die Gepflogenheiten in deutschen Haushalten geändert haben. War es früher selbstverständlich, sich am Ende einer Saison den grandiosen „Kicker-Almanach“ zuzulegen oder nach Großereignissen wie Olympischen Spielen oder einer Fußball-WM sich die kurz darauf erscheinenden Prachtbände ins Regal zu stellen, so gelten diese Rituale heute kaum noch. Und wenn sich dann mal ein Triumph anbahnt, der sich prächtig in einen Bestseller ummünzen ließe, dann verderben es einem überforderte Herren namens Robben und Schweinsteiger und schießen Elfmeter nicht dorthin, wo sie hingehören.

Noch Tage nach dem 19. Mai, als Bayern München den fast schon sicheren Sieg gegen die Chelsea-Blockadekünstler verspielte, boten Internethändler ein Buch aus dem ehrwürdigen Copress Verlag an, das die Realität leugnete. „Der Pott ist dahoam! Der Champions-League-Triumph von Bayern München“ hätte dieses Werk heißen sollen, und vermutlich hätte sich zumindest der bayerische Buchhandel nicht über schwache Absätze beklagen können.

Daraus wird nun nichts (worüber ich als Mitglied des TSV 1860 München nicht sehr traurig bin), und so müssen sich Deutschlands sportaffine Buchhändlerinnen und Buchhändler selbst bei einem guten Abschneiden der Löw’schen Jugend-spielt-Truppe auf überschaubare Verkäufen von Fußballbüchern einstellen. Immerhin bleibt ihnen eine Verschnaufpause, da die mit Sicherheit überflüssigsten Fußballermemoiren erst im Herbst dieses Jahres erscheinen werden: Lothar Matthäus‘ „Ganz oder gar nicht“.

Ein Hoffnungslichtlein freilich zeichnet sich ab, ein verkaufsträchtiges Werk, das geeignet ist, die Sinnlosigkeit der spielfreien Tage einer Europameisterschaft zu überbrücken. Der herrlich fußballverrückte Ben Redelings hat es geschrieben, und wer in seiner 3000 Sprüche umfassenden Sammlung „Tausche Schwester gegen Endspielkarte“ blättert, weiß, warum man auf den Fußball und dessen Verbalisierungen nicht verzichten kann. Unentbehrliche Weis- und Wahrheiten hat der Bochumer Redelings zusammengetragen. Trainer Huub Stevens beispielsweise zählt mit dem bedenkenswerten „Zwischen den Ohren muss es stimmen“ zu den Beiträgern – und natürlich auch Lothar Matthäus, dessen Aphorismen wie „Ein Wort gab das andere – wir hatten uns nichts zu sagen“ längst büchmannfähig sind. Dem ist nichts hinzufügen.

Quelle: Börsenblatt online

Links zu dieser Meldung:
www.boersenblatt.net

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