Madrigal für einen Mörder
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Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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"Es ist wichtig, dass man die Geschäfte vor Ort unterstützt" 12.04.2013
Auf der Jahrestagung des Arbeitskreises unabhängiger Buchhandlungen AkS in Mainz diskutieren am 27. April die Schriftsteller Alina Bronsky, Oliver Pötzsch, Jan Schröter, Andreas Schlüter und Carina Bartsch über die Zukunft des Sortiments aus Autorensicht. boersenblatt.net hat vorab mit Alina Bronsky über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Buchhandlungen gesprochen.

Was mögen Sie persönlich an Buchhandlungen – und haben Sie eine Lieblingsbuchhandlung?
Sicher, hier gleich in meinem Ort. Ich schätze vor allem das Team, das einfach kompetent ist. Meine Lieblingsbuchhändlerin hat eine enorme Sachkenntnis und ein geradezu leidenschaftliches Verhältnis zu Büchern, das strahlt unwillkürlich auf die Kunden im Laden ab. Ich selbst habe im belletristischen Bereich ja gar nicht einen so großen Beratungsbedarf, weil ich einen ganz guten Überblick habe, aber ich bin jedesmal wieder gespannt, was sie mir empfiehlt. Ich schätze ihre Buchtipps und staune, wie schnell und treffsicher sie Empfehlungen für mich und andere geben kann.

Kaufen Sie bewusst dort ein, weil Ihnen diese Atmosphäre der Überschaubarkeit gefällt?
Zunächst einmal, weil diese Buchhandlung einfach gut ist und ich viele gute Erfahrungen mit ihr gemacht habe. Ich habe auch schon sehr gern bei Filialisten gekauft, klar, und wenn’s ganz schnell gehen und ich am nächsten Tag dringend einige Noten haben muss, dann nutze ich auch Amazon prime mit der garantierten Lieferung am nächsten Tag ohne Aufschlag. Aber generell kaufe ich schon bewusst vor Ort ein.

Im Sinne des Buy-Local-Gedankens?
Ja, es ist schon wichtig, dass man die Geschäfte vor Ort unterstützt, wenn man keine verödeten Innenstädte haben will. Im Buchhandel ist es durch die Preisbindung ja auch ganz egal, wo ich kaufe, weil es überall gleich viel kostet – warum dann nicht vor Ort? Es sei denn, man schätzt die Anonymität, wie es Jugendliche oft tun.

Wollen Jugendliche lieber in größeren Läden untertauchen?
Ja, mein Eindruck ist schon, dass sie lieber in eine größere, weil anonymere Buchhandlung gehen, wo sie in Ruhe stöbern können, ohne gleich angesprochen zu werden mit "Kann ich irgendwie behilflich sein?" Jugendliche sind in ihren Außenkontakten meist unsicherer, möchten lieber in Ruhe gelassen werden, das richtet sich überhaupt nicht gegen die Buchhändler. Das ist in anderen Geschäften genauso: Selbst wenn sie nur Socken oder Unterwäsche kaufen, möchten Jugendliche nicht gleich angesprochen werden. Und kleinere Ladenflächen wirken nun mal intimer, man fühlt sich eher beobachtet - und manchmal ist es schon aus inhaltlichen Gründen unangenehm: Wer möchte in diesem Alter schon gern mit Büchern zu Pickeln und Pubertät gesehen werden?

Haben Sie selbst sich als Jugendliche in die Buchläden getraut?
Schon, aber … als Jugendliche habe ich mich oft mit Freundinnen über Bücher ausgetauscht, wir haben uns gegenseitig Lesetipps gegeben. Da wir uns jedoch beileibe nicht alles kaufen konnten, was wir gerne gelesen hätten, sind wir mehr in Bibliotheken als in Buchhandlungen gegangen.

Als Schriftstellerin haben Sie nicht nur als Kundin Erfahrungen mit Buchhandlungen gesammelt – sehen Sie da Unterschiede zwischen kleineren und großen Buchhandlungen?
Bei den inhabergeführten Sortimenten gibt es oft sehr engagierte Buchhändler, die ihr Publikum einfach gut kennen. Die kriegen die Säle auch bei unbekannteren Autoren voll, weil die Kunden ihrer Auswahl vertrauen. Und in kleineren Orten, wo es generell weniger Angebote gibt, sind solche Veranstaltungen mit Autoren ein kleines kulturelles Ereignis, das man nicht verpassen möchte. Wobei, auch bei großen Festivals wie der Lit.Cologne scheint zu gelten: Wo alle hingehen, ist es fast egal, wer letztlich liest – man geht hin, weil es Stadtgespräch und geselliges Event ist. Ich finde, es gelingt immer seltener, die Zuhörer über den Namen von Autoren zu locken; meist ist es der Verdienst der Veranstalter, eine "Auf keinen Fall verpassen!"-Stimmung geschaffen zu haben.

Sie schreiben ja auch Jugendbücher: Wie anders verlaufen da die Lesungen im Gegensatz zum Erwachsenenpublikum?
Ich erlebe, dass es in diesem Bereich eher Institutionen wie Schulen und Lesefördervereine oder Festivals sind als Buchhandlungen, die Lesungen anbieten. Klassische Lesungen sind dieser Altersgruppe eher fremd. Bei diesen Veranstaltungen ist der Anteil der Vorlesezeit auch deutlich geringer, ich muss eher als Person zur Verfügung stehen. Aber ich bin kein Entertainer und will es auch nicht sein, ich mache weder eine Performance noch Standup-Comedy. Allerdings gibt es spannende Gespräche mit den Jugendlichen, ich antworte auf Fragen; viele interessieren sich zum Beispiel dafür, wie man schreibt, weil sie selbst auch schreiben. Und fast immer kommen am Ende einige zu mir, um Dinge zu fragen, die ihnen in der großen Runde zu persönlich gewesen wären.

hc

Quelle: Börsenblatt online

Links zu dieser Meldung:
www.boersenblatt.net

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