FĂŒr nur wenige Termine ist Dan Brown in Europa unterwegs, einer davon ist in Deutschland: Heute Abend prĂ€sentiert er seinen Thriller "Inferno" in Köln (auch per Livestream auf der LĂŒbbe-Website zu sehen). Vorher sprach er mit Journalisten.
Gut gelaunt kam Dan Brown zur Pressekonferenz, und das, obwohl das Schaulaufen nach dem Erscheinen eines Romans eigentlich nicht sein Ding ist. "Meine Frau und ich leben sehr zurĂŒckgezogen", erklĂ€rte er und betonte, dass sie das genauso wollen. Trotz mangelnder Ăbung war es ein professioneller und sympathischer Auftritt des 48-JĂ€hrigen, dem sein groĂer Erfolg insbesondere mit "Illuminati" und "Sakrileg" offensichtlich nicht zu Kopf gestiegen ist, auch nicht die Verfilmungen mit Tom Hanks. "Wir haben uns ein schönes Haus gegönnt", sagte er. "Aber noch drei Jahre nach dem Erscheinen von 'Sakrileg' hatte ich dasselbe Auto wie zuvor: einen alten Volvo. Und auch unsere Freunde sind dieselben geblieben."
So begeistert und kompetent, wie er von den Themen erzĂ€hlt, die in seinen Thrillern eine groĂe Rolle spielen, glaubt man ihm: Es sind nicht Geld und Glamour, die ihn fesseln, sondern Kunst und Kunstgeschichte. Aber hier gibt es dann doch etwas, was ihm sein groĂer Ruhm bietet: "Wenn ich jetzt fĂŒr meine BĂŒcher recherchiere, bekomme ich ĂŒberall Zutritt, in Archiven oder auch in MuseumsrĂ€umen, die der Ăffentlichkeit nicht zugĂ€nglich sind. Nur der Vatikan ist eine Ausnahme", sagte er mit Bezug darauf, dass der Kirchenstaat sich verĂ€rgert zeigte ĂŒber "Sakrileg": den Thriller, der sich mit Jesus, Maria Magdalena und der katholischen Kirche befasst.
Brandneu: Inferno-BÀndeBrandneu: Inferno-BÀnde© picture-alliance
Mit viel Aufwand und sehr genau hat Dan Brown wie fĂŒr die VorgĂ€ngerbĂ€nde auch fĂŒr "Inferno" recherchiert. Er ist alle Wege gegangen, ĂŒber die er den Symbologen Robert Langdon in seinem neuen Abenteuer scheucht. Wieder geht es um ein RĂ€tsel, das sein Held lösen muss, dieses Mal vor allem in Florenz, schlieĂlich auch in Venedig und Istanbul. Die Hinweise fĂŒr das RĂ€tsel finden sich in Dantes "Göttlicher Komödie".
Dan Brown will seine Leser unterhalten, er will aber auch Einblicke in die Kunst- und Literaturgeschichte geben. Mehr noch: Im neuen Thriller setzt er sich eindringlich mit einem aktuellen, sehr ernsten Thema auseinander, der Ăberbevölkerung der Erde. Eine Botschaft will er nicht vermitteln, erklĂ€rte er, aber seine Leser zum Nachdenken anregen und möglichst auch zum Handeln.
Auch "Inferno" wird verfilmt. Ob Tom Hanks wieder die Hauptrolle spielen wird, wollte Dan Brown aber nicht verraten. Auch nicht, wohin es Robert Langdon im nĂ€chsten Thriller fĂŒhren wird, an dem der Autor schon arbeitet. Morgen wird er sich den Kölner Dom anschauen, und vielleicht inspiriert der den Autor aus Neuengland zu einem deutschen Schauplatz. "Möglich ist alles", sagte er diplomatisch und blieb bei seiner Linie: Geheimnisse sind und bleiben sein Lieblingsstoff.
Sabine Schmidt
Quelle: Börsenblatt online
Links zu dieser Meldung: www.boersenblatt.net
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