Der deutsche Buchmarkt konsolidiert sich langsam. Im vergangenen Jahr wurden nach Berechnungen des Börsenvereins mit BĂŒchern 9,3 Milliarden Euro Umsatz gemacht, 1,1 Prozent mehr als 2005. Nach UmsatzrĂŒckgĂ€ngen zu Beginn des Jahrzehnts erwirtschaftete die Branche damit zum dritten Mal in Folge ein leichtes Plus. âDie allgemeine Entwicklung des Buchmarkts ist ein Grund zur Zufriedenheit, allerdings sicher nicht fĂŒr alle Branchenteilnehmerâ, sagt Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins bei der Vorstellung der Wirtschaftsdaten am heutigen Donnerstag in Frankfurt.
âWeil die Konzentration auf dem Buchmarkt im vergangenen Jahr massiv an Fahrt gewonnen hat, verteilt sich der Umsatzzuwachs in der Branche sehr unterschiedlich.â Vor allem kleinere Verlage und Buchhandlungen seien einem immer stĂ€rker werdenden wirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Eine Prognose fĂŒr 2007 wollte Honnefelder nicht abgeben, wies jedoch darauf hin, dass der Branchen-Monitor BUCH fĂŒr die erste JahreshĂ€lfte 2007 ein Plus von 4,5 Prozent in den Vertriebswegen Sortiment, WarenhĂ€user und E-Commerce aufweist. Er wird von media control GfK International zusammen mit dem Börsenverein erstellt.
Wachstumsgewinner innerhalb der AbsatzkanĂ€le war das Internet, hier stieg der Umsatz um 11 Prozent auf 703 Millionen Euro, 7,6 Prozent des Gesamtumsatzes mit BĂŒchern. Der gröĂte Absatzkanal fĂŒr BĂŒcher ist jedoch mit 54,3 Prozent der Sortimentsbuchhandel, hier stieg der Umsatz erstmals seit fĂŒnf Jahren wieder minimal um 0,3 Prozent auf 5,03 Milliarden Euro.
Ebenfalls gestiegen sind die UmsĂ€tze der Verlage. Sie lagen 2006 3,5 Prozent höher als im Vorjahr â ein Plus, das sich durch alle GeschĂ€ftsbereiche zieht. Erhöht wurde in diesem Jahr wiederum die Titelproduktion: Die Zahl der Neuerscheinungen stieg 2006 um 5,4 Prozent auf 94.716 Titel. âHier zeigt sich die hohe Bedeutung der gesetzlichen Buchpreisbindung, die zu dieser kulturellen Vielfalt fĂŒhrtâ, so Honnefelder. Der Anteil der Ăbersetzungen dagegen sank: Waren 2005 noch 7,9 Prozent aller Erstauflagen Ăbersetzungen, so sind es 2006 noch 7,2 Prozent gewesen (5.773). Mit groĂem Abstand kamen die meisten Ăbersetzungen aus dem Englischen (65,6 Prozent). Bei den LizenzverkĂ€ufen stehen erneut Polen und die Tschechische Republik an der Spitze, nachdem in den vorangegangenen Jahren stets China und Korea die Liste angefĂŒhrt hatten. Besonders begehrt im Ausland sind nach wie vor deutsche Kinder- und JugendbĂŒcher (26,6 Prozent), Ratgeber und Lebenshilfe (12,8 Prozent) und die Belletristik (12,3 Prozent).
2006 war ein erfolgreiches Jahr fĂŒr die Belletristik. Der Anteil der Warengruppe am Umsatz erhöhte sich in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, WarenhĂ€user und E-Commerce von 30,7 auf 32,3 Prozent. MaĂgeblich verantwortlich dafĂŒr waren die Romane, die mittlerweile ĂŒber die HĂ€lfte des Umsatzes der Belletristik ausmachen (51,5 Prozent, Vorjahr 48,6 Prozent). Stark nachgefragt sind auĂerdem SachbĂŒcher und Ratgeber, ihr Umsatzanteil stieg von 16,4 auf 17,6 Prozent in 2006. Besonders erfolgreich waren in dieser Warengruppe die Segmente Essen und Trinken und Hobby, Freizeit, Natur.
Alle Zahlen und Daten des Buchmarkts werden zusammengefasst in âBuch und Buchhandel in Zahlen 2007â (ISBN 978-3-7657-2880-8), das vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben wird. Es ist ab sofort erhĂ€ltlich bei der MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH, Telefon 069 / 1306-550, oder im Buchhandel.
Quelle: Börsenblatt online
Links zu dieser Meldung: www.boersenblatt.net
Weitere Meldungen finden Sie in unserem ARCHIV.
|