Bund und LĂ€nder finanzieren gemeinsam eine digitale Forschungsplattform zu Goethes Biographica: Briefe von und an Goethe, die TagebĂŒcher sowie âBegegnungenâ des DichterfĂŒrsten sollen in den nĂ€chsten 25 Jahren in kommentierter Form online gehen. Erste Ergebnisse soll es ab 2018 geben. Die kommentierten Werkausgaben sollen aber nicht integriert werden.
Das millionenschwere, geisteswissenschaftliche Mammutprojekt wird von Bund und LĂ€ndern gemeinsam finanziert: Das Vorhaben, das gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Klassik Stiftung in Weimar (Goethe- und Schiller-Archiv) durchgefĂŒhrt wird, hat mehrere groĂe Ziele:
den Aufbau einer integrierten Forschungsplattform zu Goethes Leben, Wirken und Werk auf Basis der bereits erschlossenen QuellenbestÀnde von Goethes Biographica
die FortfĂŒhrung und den Abschluss der im Goethe- und Schiller-Archiv laufenden historisch-kritischen Editionen der Briefe und TagebĂŒcher von Goethe
sowie der um die Volltextwiedergabe bereicherten Regestausgabe der Briefe an Goethe und
der Edition von Goethes âBegegnungen und GesprĂ€chenâ
Die Forschungsplattform PROPYLĂEN soll Wissenschaftlern wie Laien kĂŒnftig die Möglichkeit bieten, den
Gesamttext von Goethes Biographica samt der erschlieĂenden Kommentare zu nutzen
und nach eigenen BedĂŒrfnissen zu strukturieren
Zugleich soll sie der Forschung ermöglichen, vorhandene Materialien um einschlÀgige Quellen- und Referenzwerke zu ergÀnzen und mit diesen zu verlinken
Das Projekt soll die Goethe-Philologie âauf eine völlig neue Grundlage stellenâ, indem es Goethes Leben, Werk und Epoche in bisher unbekannter Dichte und Tiefe zu erschlieĂen erlaubt. Zugleich soll die Plattform kultur- und wissenschaftsgeschichtliche Forschung zu dem Zeitraum von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein einzigartiges Quellen- und Datenreservoir bereitstellen. Die Plattform soll sich langfristig durch weitere QuellenbestĂ€nde und wissenschaftlichen Erkenntnisse erweitern lassen.
FĂŒr eine Integration des Gesamtwerks Goethes - wie mehrfach in den Medien berichtet wurde - gebe es derzeit aber keine PlĂ€ne, so Manfred Kaltes, der in der Klassik-Stiftung den Bereich Editionen verantwortet, gegenĂŒber boersenblatt.net.
Unter der Leitung der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Manger (Friedrich-Schiller-UniversitÀt Jena), Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Humboldt-UniversitÀt zu Berlin) und Dr. Bernhard Fischer (Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar) wird das Projekt laut Mitteilung der SÀchsischen Akademie der Wissenschaften zu Leuipzig Arbeitsstellen am Goethe- und Schiller-Archiv Weimar sowie am Freien Deutschen Hochstift Frankfurt am Main haben: die Gesamtlaufzeit betrÀgt 25 Jahre mit einem Volumen von rund 570.000 Euro pro Jahr.
Quelle: Börsenblatt online
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