Der Autor Norbert Niemann erhält den Carl-Amery-Literaturpreis 2015, teilt der Verband deutscher Schriftsteller in Bayern mit. Die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 20. Mai im Literaturhaus München überreicht.
In der Jury-Begründung heißt es: "Der Schriftsteller Norbert Niemann ist einer der profiliertesten Analytiker der Gegenwart. In seinen Romanen, Essays und Kommentaren verschränkt und befragt er mediale Realität und Alltagsgeschehen auf kritische Weise. Stets auf der Höhe der Zeit reflektiert dieser Erzähler die Essenz postmoderner Diskurse ebenso wie die klassische Diktion von Romanen im Geiste der Aufklärung. In seinen kunstvollen Kompositionen werden die Herzstücke unserer Gesellschaft in den Blick genommen; seine Einlassungen zur globalisierten und digitalen Ökonomie, zur Veränderung von Machtstrukturen und zum immensen Ausmaß der Ästhetisierung von Politik in unserer Zeit und vor allem zur ästhetischen Freiheit resultieren aus einem widerständigen Selbstverständnis, das auf künstlerisch innovative Weise gegen die zunehmende Entleerung von Sprache anschreibt."
Die Preisverleihung findet am 20. Mai 2015, 20 Uhr, im Literaturhaus München statt. Die Laudatio hält Tilman Spengler.
Zum Preis
Der Carl-Amery-Literaturpreis wird seit 2007 alle zwei Jahre vom Verband deutscher Schriftsteller in Bayern vergeben, mit Unterstützung des Luchterhand Literaturverlages und von ver.di Bayern. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert.
Mit dem Preis werden deutschsprachige Autoren für ihr Werk ausgezeichnet, "in dem eine zeitkritische Literatur neue ästhetische Wege zu gehen und damit das Spektrum literarischer Möglichkeiten zu erweitern sucht", so die Preisstifter. Der Preis soll an den Münchner Schriftsteller Carl Amery (1922?2005) erinnern, dessen "kritische Auseinandersetzung mit restaurativen Tendenzen in Gesellschaft und Kirche und sein publizistischer Einsatz für eine friedliche und ökologisch vernünftig gestaltete Welt" Maßstäbe gesetzt haben.
Die bisherigen Preisträger sind Feridun Zaimoglu (2007), Juli Zeh (2009), Ilija Trojanow (2011) und Ulrich Peltzer (2013).
Quelle: Börsenblatt online
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