Katja Petrowskaja erhält für "Vielleicht Esther" den mit 12.000 Euro dotierten Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen 2015. Der Förderpreis geht an Karen Köhler für ihr Debüt "Wir haben Raketen geangelt". Die Preise werden am 15. März in Aalen überreicht.
Mit abgründigem Humor pflücke Katja Petrowskaja bitter-süße Geschichten von ihrem Familienbaum und schreibt sie ins deutsche Stammbuch, urteilte die Jury. In der deutschen Sprache gewinne die Erzählerin "ein zweites Leben, eine Liebe, die nicht vergeht, weil man sie nie erreicht". Ihre Geschichten, so die Jury, öffnen dem Leser einen notwendigen Blick in die Tiefen der osteuropäischen Geschichte.
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin und arbeitet als Journalistin für russische und deutsche Print- und Netzmedien. In ihrer Recherche "Vielleicht Esther" (Suhrkamp) begebe sich die Autorin auf leidvolle Such- und Erinnerungsfahrt zu den Lebens- und Sterbensorten ihrer über Osteuropa verzweigten jüdischen Familie, heißt es weiter.
Förderpreis an Karen Köhler
Für ihr literarisches Debüt "Wir haben Raketen geangelt" (Hanser) wird Karen Köhler mit dem Schubart-Literaturförderpreis ausgezeichnet (5.000 Euro). Die neun Geschichten beschreiben laut Mitteilung Empfindungen in extremster Form und handeln vom Unterwegssein zwischen Diesseits und Jenseits. "In dem Werk gelingt Köhler die seltene Balance zwischen absoluter Leichtigkeit und höchster Tragik", lobt die Jury.
Zum Preis
Der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen wurde 1955 zum Andenken an den Dichter, Journalisten und Komponisten Christian Friedrich Daniel Schubart (1739?1791) gestiftet ? und wird alle zwei Jahre verliehen. Der Preis wird an Personen verliehen, deren literarische Leistung in der Tradition des freiheitlichen und aufklärerischen Denkens von Schubart steht.
Quelle: Börsenblatt online
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