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3,9 Prozent weniger Umsatz, aber volle AbholfÀcher
03.12.2015
Verhaltener Auftakt ins WeihnachtsgeschĂ€ft: Quer durch alle Regionen Deutschlands lagen die UmsĂ€tze der Buchhandlungen in der Woche vor dem ersten Advent durchschnittlich um 3,9 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Das geht aus aktuellen Marktdaten hervor, die das âBörsenblatt fĂŒr den Deutschen Buchhandelâ ermittelt hat.
Auch wenn ein Teil der befragten Buchhandlungen ein deutliches Umsatzplus von bis zu neun Prozent verzeichnen konnten oder gleichbleibende UmsĂ€tze hatten, ĂŒberwogen die AusschlĂ€ge ins Minus. Insbesondere die warmen Temperaturen lieĂen nach Auskunft vieler BuchhĂ€ndler noch keine weihnachtliche Kaufstimmung bei den Kunden aufkommen.
Noch lĂ€sst die Umsatzentwicklung keine RĂŒckschlĂŒsse auf den weiteren Verlauf des AdventsgeschĂ€fts zu, denn die Kunden haben bereits Weihnachtsgeschenke bestellt. âUnser Abholfach reicht jetzt nicht mehr aus, wir mĂŒssen erweiternâ, berichtete nicht nur Irene Nehen von der Buchhandlung Otto Melchers in Bremen.
Die Liste der meistgenannten Titel fĂŒhrt der neue zehnte Band von âGregs Tagebuchâ an: âSo ein Mist!â (Baumhaus) von Jeff Kinney, in der erwachsenen Belletristik gefolgt von Joachim Meyerhoffs drittem Teil seines Bestsellers âAch, diese LĂŒcke, diese entsetzliche LĂŒckeâ (Kiepenheuer & Witsch), Jojo Moyes âEin ganz neues Lebenâ (Wunderlich), Karin Kalisas berĂŒhrenden Nachbarschaftsroman âSungs Ladenâ (C. H. Beck) sowie J.J. Abrams mit alten Postkarten, Skizzen und Codierscheibe versehenen Roman âS. â Das Schiff des Theseusâ (Kiepenheuer & Witsch) â ein Zufall, dass gerade in Italien Umberto Eco und andere Autoren einen Verlag mit eben diesem Titel âLa nave di Teseoâ (âDas Schiff des Theseusâ) als Gegenbewegung zu der Konzentration auf Verlagsseite gegrĂŒndet haben. Im Sachbuch lagen Helmut Schmidts politisches VermĂ€chtnis âWas ich noch sagen wollteâ (C. H. Beck) und JĂŒrgen Todenhöfers Reportage âInside IS â 10 Tage im âIslamischen Staatââ (C. Bertelsmann) klar vorn. Neben dem zehnten âGregâ-Band waren im Kinderbuch am meisten Andreas H. Schmachtls Vorlesebuch âSnöfrid aus dem Wiesentalâ (Arena) und âWeihnachten mit Astrid Lindgrenâ (Oetinger) gefragt. Sehr gut verkauften sich auch regionale Titel und persönliche Empfehlungen der BuchhĂ€ndler im Stapel. Im Non-Book-Bereich liefen vor allem die Adventskalender sehr gut.
FĂŒr die Stichprobe hat das Börsenblatt deutschlandweit 50 Buchhandlungen unterschiedlicher Umsatzklassen befragt. Erhebungszeitraum fĂŒr die aktuellen Zahlen war der 23. bis 28. November. Auch in den kommenden Wochen wird das Börsenblatt die Entwicklung der BuchhandelsumsĂ€tze begleiten.