Am 21. Januar ist der Historiker Helmut Hirsch im Alter von 102 Jahren gestorben. Er war das älteste Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, teilte der Verband mit.
Hier die Meldung des P.E.N. im Wortlaut:
"Helmut Hirsch studierte in den 20er und beginnenden 30er Jahren in München, Berlin, Bonn, Köln und Leipzig Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie, Germanistik und Zeitungskunde. Seine akademischen Lehrer sagten ihm eine glänzende Universitätslaufbahn voraus. Aber als er mit seiner Dissertation fertig war, wurde die deutsche Universität gleichgeschaltet und eine Promotion mit einer Arbeit über einen Freund Karl Marxens war, zumal für einen Juden und engagierten Sozialisten, nicht mehr möglich.
In der Emigration in den USA wurde Helmut Hirsch schließlich doch noch der Hochschullehrer, der er unter den Nazis nicht sein durfte, und 1957, heimkehrend in ein befreites Deutschland, erwarb er sich mit genau recherchierten und gut geschriebenen Monographien über Rosa Luxemburg, Friedrich Engels, Ferdinand Lassalle, August Bebel, Eduard Bernstein und andere alsbald den Ruf eines der bedeutendsten Historiker der Arbeiterbewegung
Wir haben Helmut Hirsch für vieles zu danken, vor allem für die uns durch sein Leben erteilte Lehre, dass historische Wahrhaftigkeit und wissenschaftliche Akribie durchaus mit politischem Engagement zusammengehen können."
Quelle: Börsenblatt online
Links zu dieser Meldung: www.boersenblatt.net www.pen-deutschland.de
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