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Koffer von Heinrich Mann in Prag gefunden worden 19.02.2009
Der Nachlass des Schriftstellers Heinrich Mann ist 50 Jahre nach seinem Tod durch einen Überraschungsfund bereichert worden. Ein in Prag aufgefundener Koffer enthielt bisher unbekannte Briefe, Manuskripte und Familienpapiere, die Lücken in der Heinrich-Mann-Forschung schließen helfen. Dienstagabend wurden die lange vermissten Dokumente in der Akademie der Künste in Berlin vorgestellt.

Auf solche Entdeckung wartet so mancher Literaturwissenschaftler ein Leben lang vergebens. Der Lüneburger Germanistikprofessor Peter Stein sprach denn auch von einem besonderen Glücksfall. Vor fast fünf Jahren hatte er überraschend Post aus Prag erhalten. Ein ihm unbekannter Mann, ein pensionierter Ingenieur, teilte ihm mit, im Nachlass seiner verstorbenen Mutter Fotos und Briefe von Heinrich Mann entdeckt zu haben. Diese wollte er gern der Forschung als Schenkung zur Verfügung stellen. In einem kleinen unscheinbaren Koffer, den er dann bei einem Treffen in einem Prager Gasthaus entgegennahm, fanden sich 16 unbekannte Briefe von Heinrich Mann und 91 weitere an ihn gerichtete Schreiben, sowie zahlreiche persönliche Dokumente aus verschiedenen Lebensabschnitten. Das dickste Papierbündel enthielt 48 Briefe des französischen Germanisten Félix Bertaux aus den Jahren 1922 bis 1928.

Den Koffer hatte Leonie Mann, Heinrich Manns einzige Tochter, die aus erster Ehe mit der Prager Schauspielerin Maria Kanová hervorgegangen war, nach ihrer Flucht aus der Tschechoslowakei 1968 zurückgelassen. Eine Vertraute der Familie stellte ihn sicher und verwarte ihn bis zu ihrem Tode. Der Inhalt war wohl in Vergessenheit geraten. Erst 2004 kam Bewegung in die Sache. Stein übernahm die Dokumente und brachte sie im Koffer nach Berlin ins Heinrich Mann-Archiv der Akademie. Er hielt die Dokumente für deutsches Kulturgut. Nicht so die tschechische Regierung. Erst nach langem zähem Ringen, das sich über fast fünf Jahre hinzog, wurde die Ausfuhr nachträglich genehmigt.

„Jetzt ist der Weg endgültig frei für die Nutzung des Materials“, bestätigte gestern Abend Archivdirektor Wolfgang Trautwein. Der wissenschaftliche Wert der Heinrich Mann betreffenden Dokumente wird als bedeutend eingeschätzt. Das betrifft vor allem die Briefe von Félix Bertaux, wie der Romanist Wolfgang Klein erläuterte. Eine von ihm bei S.Fischer 2002 herausgegebene Ausgabe des Briefwechsels mit Heinrich Mann wird nun wohl noch einmal neu ediert werden müssen. Auch aus biografischer Sicht, sowohl in Hinblick auf Heinrich Manns Verhältnis zu Frauen als zu den Spannungen zwischen dem Hause Thomas Mann und Leonie Mann, ergeben sich neue Aufschlüsse. Ein Teil der Fundstücke ist in faksimilierter Form vom 19. Februar bis 7. Juni im Foyer der Akademie ausgestellt.

Mit dem Fund, so meinte Peter Stein zum Schluss der Präsentation, werde auch die Hoffnung genährt, weitere noch verschollene Nachlassteile aufzufinden. Gesucht wird vor allem, was Heinrich Mann in Berlin zurückließ, als er sich als Präsident der Preußischen Akademie der Künste 1933 zur Flucht in die französische Emigration gezwungen sah.

Quelle: Börsenblatt online

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www.boersenblatt.net

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